Ins Leben gerufen durch ZAE Bayern und OTH Regensburg und gefördert durch
das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und
Energie sollten im Projekt unter Leitung von Prof. Oliver Brückl von der OTH
drängende Fragestellungen beantwortet werden, die aus dem Einfluss der immer
schneller voranschreitenden Energiewende auf das Stromnetz erwachsen.
Weitere Projektpartner waren die Bayernwerk Netz GmbH als größter
bayerischer Flächennetzbetreiber, die Regensburger Energie- und
Wasserversorgung (REWAG) als regionaler Energieversorger, die
Maschinenfabrik Reinhausen als marktführender Hersteller für
Transformator-Stufenschalter und die Starkstrom-Gerätebau GmbH Regensburg
als Hersteller für Leistungstransformatoren.
Eine große Herausforderung sehen die beteiligten Netzbetreiber in der
Integration der 15 Millionen Elektrofahrzeuge, die nach dem Plan der neuen
Bundesregierung bis 2030 neu zugelassen werden sollen, in die bestehenden
Stromnetze. Um daraus resultierende Entwicklungen besser abschätzen zu
können, wurde ein Tool entwickelt, das das Ladeverhalten zu Hause, am
Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum in der Netzplanung abbildet.
Zur Integration solcher neuen Leistungen in die Stromnetze – Anlagen zur
erneuerbaren Energieerzeugung eingeschlossen – stehen Netzbetreibern
verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine ist der regelbare
Ortsnetztransformator, dessen Einsatzszenarien im Projekt systematisch
untersucht wurden. Dabei wurde ein neuartiger Regelalgorithmus zur schnellen
und kosteneffizienten Integration erneuerbarer Erzeugungsleistung und
Ladeinfrastruktur in Ortsnetze entwickelt und im Reallabor in Arzberg im
Dauerbetrieb erfolgreich getestet.
Außerdem wurden Möglichkeiten zur Reduktion des Einflusses kurzzeitiger
Spannungseinbrüche erarbeitet. Aufgrund des zunehmenden Einsatzes von
Elektronik, Digital- und Umrichtertechnik in der Industrie, reagieren
Verbraucher dort immer empfindlicher auf selbst geringe und temporäre
Beeinträchtigungen der Spannungsqualität. Dabei konnte ein in Bayern bisher
einmaliges Netz von hochgenauen Spannungsqualitätsmessstellen installiert
werden, die solche Störungen erfassen und unter anderem auch eventuelle
Einflüsse von Wechselrichtern auf das Stromnetz erkennen.
Zuletzt behandelte neos noch die Verbesserung von Netzplanungsprozessen, die
automatisierte Analyse des Netzverhaltens hinsichtlich Störungen und
Entwicklungen zur Erhöhung der Belastbarkeit von Netzbetriebsmitteln.
Detaillierte Ergebnisse finden sich im Endbericht, der im 2. Quartal 2022
veröffentlicht wird.
Offzielle Website des Projekts
neos